Unsere Kreuzfahrt
2015
Mit der Costa Pacifica
durch die
Ostsee
Teil 4
Das Baltikum
Estland und Lettland
Tag 7; Estland (Esti); Tallinn - 20.07.2015
Tallinn die Hauptstadt Estlands liegt an der Ostsee und ist nur 80
Kilometer von Helsinki in Finnland entfernt. Heute hat die Stadt etwas mehr als
400.000 Einwohner. Das ehemalige Reval gehörte nur die wenigste Zeit seit
seiner Gründung vor mehr als 800 Jahren zu Estland. Fremde Mächte wie die
Finnen, Schweden, die Schweden und die Russen haben die Stadt und das kleine
baltische Land meistens beherrscht.
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Blick vom Schiff auf Tallinn, Estland |
Als wir in Tallinn anlegen ist es mäßig warm und bedeckt, aber
trocken. Auch hier liegen wieder zahlreiche Schiffe im Hafen, wie die Vicking
Star, die Voyager und die AIDAmar. Und hier in dieser relativ kleinen Stadt
werden sich die vielen Kreuzfahrtpassagiere sicherlich nicht so verlaufen wie in
Sankt Petersburg. Außerdem ist Tallinn ein wichtiger Fährhafen für die Fähren
zum Beispiel aus Finnland.
Vom Hafen aus betrachtet liegt das moderne Tallinn links und die
Altstadt rechts. Wir wollen uns auf die Altstadt beschränken und so gehen wir
versorgt mit Informationsmaterial, welches wir uns im Vorfeld vom estnischen Fremdverkehrsbüro
haben schicken lassen, zu Fuß vom Hafen Richtung Altstadt. Die schmucke Fassade
eine der Kirchen weist uns den Weg.
Über Kopfsteinpflastergassen laufen wir durch
die Altstadt, die mit ihren vielen historischen Gebäuden und ihren Kirchen sehr
sehenswert ist.
Holzhäuser, stehen neben prachtvollen Jugendstilbauten und schönen
Kirchen. Besonders sehenswert sind die Aleksander-Newskij-Kathedrale auf dem
Domberg, der Dom und das historische Rathaus in der unteren Stadt. Alles liegt nahe beieinander und
ist gut fußläufig erreichbar. Auch die die Stadt umgebende Stadtmauer mit den
rotbegiebelten Türmen ist mehr als nur einen flüchtigen Blick wert.
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Rathausplatz |
Auf dem von schönen Häusern umstandenen Rathausplatz kann man
wandeln und sich in den Cafes einen Cappuccino gönnen.
Wer genauer hinsieht, dem fallen auch die eisernen Straßenlaternen
und die bepflasterten engen Gassen auf. Die Altstadt des ehemaligen Reval, das
wie u. a. Hamburg, Bremen und Venedig zur Hanse gehörte, stammt aus dem 16.
Jahrhundert und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Altstadt ist unterteilt in eine Unter- und eine Oberstadt, letztere wird Domberg genannt. Die gesamte Stadt gehört seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe, als ein
außergewöhnliches, vollständig und gut erhaltenes Beispiel für eine
nordeuropäisch mittelalterliche Handelsstadt, die zur Hanse gehörte.
Zentrum der Unterstadt ist der Rathausplatz, wo das gotische
Rathaus aus dem 13. Jahrhundert ins Auge fällt. Durch die den Platz
umschließenden anderen stattlichen Handelshäuser ergibt sich ein
schönes Gesamtbild. Der schlanke Rathausturm mit dem hohen Turmhelm gibt dem Bauwerk
einen einmaligen Anblick. Auf der Spitze des Turms, das Wahrzeichen der Stadt,
die Figur des „alten Thomas“ dem Stadtknecht, der dort oben seit 1530 Wacht über
Reval hält. Beachten sollte man auch die Wasserspeier in Drachenform aus dem
17. Jahrhundert.
Wenn man durch die Gassen der Unterstadt läuft, sollte man das mit
offenen, wachen Augen tun auf die vielen schönen Häuserfassaden, achten.
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Kiek in de Kök |
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Nikolaikirche |
Eine von Tallinns wichtigsten Sehenswürdigen ist die Stadtmauer.
Tallinn war im Mittelalter eine der am besten befestigten Städte an der Ostsee.
Nach der Fertigstellung Mitte des 13. Jahrhunderts bestand sie aus Toren mit
ein bis zwei Vortoren, Hängebrücken, Fallgittern und einem Wallgraben. Heute
noch ist die Mauer fast 2 km lang, bis zu 16 m hoch und 1 – 3 m dick und hat 26
Türme. So gibt sie mit den noch erhaltenen Türmen mit den roten Giebeln ein
sehr schönes Bild ab. Am bekanntesten die der „Kiek in de Kök“, der so heißt, weil
man von ihm aus den Nachbarn bis in die Küche schauen konnte. Dieser
Kanonenturm war einst der stärkste im gesamten Baltikum.
An Kirchen sind in der Unterstadt die Nikolaikirche vom Anfang des
13. Jahrhunderts, die Heiliggeistkirche aus dem 14. Jahrhundert und die
Olaikirche aus dem 13. Jahrhundert zu nennen. Wichtig ist auch noch die
Domkirche Sankt Marien von vor 1233 die etwas außerhalb der eigentlichen
Altstadt liegt.
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Auf dem Weg in die Oberstadt |
Über eine leicht ansteigende breitere Gasse mit Kopfsteinpflaster
laufen wir zum Domberg, der von der Alexander-Newski-Kathedrale beherrscht
wird. Auch die Residenz des Deutschen Botschafters findet sich hier schon
außerhalb der Stadtmauern.
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Alexander-Newski Kathedrale
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Die russisch-orthodoxe Alexander-Newski Kathedrale wurde 1900
errichtet und ist mit den Zwiebeltürmen, den Mosaiken und Ikonen im Innenraum sehr sehenswert. Im Glockenturm
hängen 11 Glocken.
Direkt
vom Hafen aus ist die sehr schöne Befestigung, das Castrum Danorum die
auch Burg Tallinn genannt wird, sehr gut zu sehen. Die Burg
entstand aus einer im 13. Jahrhundert von Dänen gegründeten Vorgängerburg. Um sie
herum entwickelte sich später
die Stadt Tallinn. Eine hölzerne Festung wurde hier wohl schon im 10.
oder 11. Jahrhundert errichtet.
Nach dem Ablegen am frühen Nachmittag fahren wir noch einige Zeit vorbei an der estnischen Küste. Auch einige der 1.520 estnischen Ostseeinseln, die vor Tallinn oder vor dem estnischen Meerbusen liegen sind zu sehen. Davon sind allerdings nur 19 bewohnt. Bald aber ist dann wieder die offene See erreicht.
Tag 8; Lettland (Latvija); Riga (Rīga); - 21.07.2015
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Blick vom Turm der Sankt Petri Kirche, Riga auf die Daugava und die Costa Pacifica |
Am Morgen verlassen wir die Ostsee und fahren die Daugava hinauf.
Gegen 09:00 machen wir direkt am Rande der Altstadt unweit einer modernen Brücke fest. Riga, die lettische Hauptstadt hat ca. 700.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt des gesamten Baltikums. Während am linken Flussufer moderne
Wolkenkratzer stehen, auch der Fernsehturm ist dort zu finden, befindet sich zwischen
dem rechten Flussufer und der Altstadt eine breite Straße. Nachdem wir diese an einem beampelten Fußgängerüberweg überquert haben, befinden wir uns auch fast schon mitten
in der schönen Altstadt.
Es ist warm, der Himmel fast strahlend blau und wir gehen die
wenigen Meter bis hinein in diese schöne Altstadt mit ihren sehenswerten Gebäuden. Einen
besonders guten Überblick über die Altstadt und die Neustadt, die auf der anderen Seite der Daugava liegt, hat man vom Turm von Kirche Sankt Peter.
Fluss, Schiff,
Neustadt und besonders die direkt zu Füßen der Kirche liegende Altstadt mit dem Marktplatz und
den vielen, farbenfrohen Häuserfassaden wirken beinahe unwirklich. Auch die Costa Pacifica ist von der Plattform des Turmes sehr gut zu sehen.
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Die Drei Brüder |
Alles ist
sauber und wirkt wie neu und dennoch alt. Nichts ist von trister Eintönigkeit, wie man es aus
vielen Städten des ehemaligen Ostblocks kannte und teilweise auch heute noch kennt. Helle gelbe, weiße und beige
Fassaden dominieren das Bild und bei dem heutigen Sonnenschein leuchten sie
regelrecht und bieten eine wahre Wohltat für das Auge.
Aber die Sowjetzeit ist
ja auch schon mehr als 20 Jahre her. Davon ist überhaupt nichts übrig
geblieben. Zuerst dachte ich, dass daran vielleicht das in einem Park stehende
Freiheitsdenkmal mit den davor stehenden Soldaten erinnern würde, aber dieses
wurde bereits am 18. November 1935 enthüllt. Finanziert wurde es durch Spenden
aus der Bevölkerung. Der Park dessen Bestandteil das Denkmal ist wird von
Gewässern durchzogen, auf denen auch Bötchen verkehren.
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Schwarzhäupterhaus |
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Uhr am Giebel des Schwarzhäupterhauses |
Auf dem Marktplatz beeindruckt die überlebensgroße Rolandstatue,
das Symbol der Hanse und das Schwarzhäupterhaus mit der wunderschönen Fassade
und der tollen Uhr. Die Hanse wachte über den freien Handel. Dafür waren in
Riga die Kaufleute die im Verein der deutschen Bürgerschaft und die
Schwarzhäupter, die ausländischen Kaufleuten verantwortlich. Letztere hatten im
Schwarzhäupterhaus ihren Sitz. Das im Stil der der niederländisch-flämischen
Architektur errichtete Zunfthaus mit dem schönen Giebeldach ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten
Rigas.
Besonders schön ist auch die Elizabetes iela, die
Elisabethenstraße mit ihren Jugendstilhäusern. Die prachtvollen Gebäude des
gesamten Jugendstilquatiers begeistert nicht nur Architekturliebhaber.
Verspielte Fassaden, Häuser mit Balkonen, Türmchen und Giebeln stehen
beieinander. Erbaut im 19. Jahrhundert gibt es heute noch ungefähr 800 Bauten
dieser Epoche in Lettlands Hauptstadt. Seit 2009 gibt es in Riga sogar ein
Jugendstil-Museum. Dort sind unter anderem Möbel, Mode, Dekor und mehr aus
dieser Zeit ausgestellt
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Alte Börse von Riga |
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Auch hier gehen wir wieder über die engen
Kopfsteinpflastergassen und kommen zum
weitläufigen Domplatz der vom Dom dominiert wird. Die Kirche und der Kreuzgang
mit vielen Ausstellungsstücken sind sehr sehenswert, ebenso wie die orthodoxe
Christuskirche. Wie schön, dass auch hier alles gut zu Fuß erreicht werden kann
und, dass wir heute einige Stunden mehr Zeit haben und dass das Schiff erst um
17:00 ablegt, denn die Stadt ist eigentlich mehr als nur einen kurzen Besuch
wert.
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Freiheitsdenkmal |
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