Fahrt über den Gotthard Pass

 
Warum ich mich nicht durch den Gotthardtunnel quäle, sondern lieber über den Pass fahre, darum soll es in diesem Post gehen.






Vor vielen Jahren (1988 und 2009) bin ich zweimal durch den Gotthardtunnel gefahren, allerdings saßen wir dabei jeweils im Bus. Und da machte es mir nicht so viel aus.

Ich erinnere mich noch, dass es bei einer Fahrt durch die Schweiz kühl war und es ohne Unterlass regnete. Interessant war, dass es der Himmel, es war mitten in er Nacht, als wir auf der Südseite aud dem Tunnel kamen, sternenübersät war, dass es warm war und dass die Luft schon nach Süden roch. Dass ich mich nach so langer Zeit noch ziemlich genau daran erinnern kann, zeigt, dass es schon ein schönes Erlebnis gewesen sein muss.


Informationen zum Gotthardtunnel:

Der Gotthard Straßentunnel, oder wie er auf italienisch heißt La Galleria Stradale del San Gotthardo ist 16,9 Kilometer lang und damit der längste Straßentunnel in den Alpen und weltweit der viertlängste. Er ist Teil der Nationalstraße A2 in der Schweiz, die von Basel nach Chiasso an der schweizerisch - italienischen Grenze führt. Auf der Nordseite befindet sich der Eingang in Göschenen auf einer Höhe von 1.080 m, die südliche Einfahrt ist bei Airolo in 1.145 m Meereshöhe. Der Bau des Tunnels dauerte von 1970 bis zum September 1980, als der Tunnel am 05. September freigeben wurde.

Für den Verkehr steht nur eine Röhre zu Verfügung, sodass es für jede Fahrtrichtung nur eine Spur gibt. 2008 wurde eine Sanierung des Tunnel verkündet, die von 2020 bis 2025 dauern sollte. Dies würde entweder eine 900 tägige Komplettschließung bedeuten, oder eine zeitweise Schließung für jeweils 280 Tage für einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren. Diese zweite Variante würde den Vorteil bieten, dass der Tunnel von Ende Juni bis Mitte September befahren werden könnte. Da seit 2016 der Gotthard-Basistunnel für den Eisenbahnverkehr zu Verfügung steht, könnte eine Autoverladung für Entlastung sorgen. Diese ist zur Zeit aber nicht möglich.

Im Juni 2012 hatte der schweizerische Bundesrat die Empfehlung gegeben, eine zweite Röhre zu bauen. Dies wurde nicht nur damit begründet, dass so die jetzige Röhre komplett geschlossen und so einfacher saniert werden könnte, ohne den Verkehr umfassend zu stören. Der Ausbau wird auch mit den steigenden Anforderungen an die Sicherheit begründet. Allerdings würde dies die Kosten gegenüber der "Nursanierung" um 1 Milliarde Schweizer Franken erhöhen. Dagegen wandte sich ein Referendum, das mit fast 76.000 Stimmen unterstützt und angenommen wurde (notwendig wären lediglich 50.000 Stimmen gewesen). Dennoch wurde der Bau der zweiten Röhre in einer Volksabstimmung Ende Februar 2016 mit einem Ja-Anteil von rund 57 % angenommen. Bei einer Bauzeit von sieben Jahren soll damit 2020 begonnen werden. Im Anschluss soll die alte Röhre innerhalb von drei Jahren saniert werden. Wenn also Einsprüche oder sonstige Verzögerungen diesen Zeitplan nicht verlängern, könnten 2030 zwei Röhren für den Verkehr zu Verfügung stehen. Allerdings wird auch dann nur eine Spur pro Richtung genutzt werden können, weil die Straßenkapazität im Alpenraum nicht erhöht werden darf.


Gebühren:

Zur Zeit (Herbst 2019) werden für die Benutzung des Tunnels, außer der Vignette, die für die Benutzung des Schweizer Nationalstraßennetzes erforderlich ist, keine weiteren Gebühren erhoben.


Derzeit gibt es aus Sicherheitsgründen alle 125 m Notruftelefone und Feuerlöscher und einen Rettungsstollen. Dieser liegt östlich der Fahrbahn, 30 m von dieser entfernt und ist bis zu gut 3m hoch. In Abständen von ca. 750 m sind wechselseitig Pannenbuchten vorhanden, alles 250 m befinden sich Schutzräume, die 60 Personen Platz bieten und Überdruckbelüftung versorgt werden und mit dem Rettungsstollen verbunden sind. UKW Sender werden während der Durchfahrt alle 20 Minuten für Durchsagen Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch unterbrochen.

Zum Thema Sicherheit muss auch erwähnt werden, dass sich von 1980 bis 2004 875 Unfälle ereignenten, bei den 30 Menschen ihr Leben verloren. Allein 11 Tote gab es beim bisher schwersten Unfall, als am 24.10.2001 zwei LKW zusammenstießen und einen Brand auslösten. Eine daraufhin notwendige Sanierung führte zu einem Rückgang der Unfälle. Während vorher die Zahl der Unfälle noch zwischen 44 und 68 im Jahr lag, beträgt diese seitdem noch 7 - 14 Unfälle im Jahr.

Parkplatz an der Südseite des Gotthards bei Airolo


Als 2007 wieder einmal die Urlaubsplanung anstand, und wir uns für Sardinien entschieden hatten, stand auch recht bald fest, dass wir mit dem Auto fahren würden. Die Fähre fuhr in Genua ab, also würden wir aus dem Rheinland wieder über die Schweiz und von Luzern aus Richtung Gotthard und Italien fahren. Bald schon hatten wir uns auch dazu entschieden, dass wir nicht durch den Tunnel, sondern über den Pass fahren würden.





Informationen zum Gotthardpass:

Seit dem Mittelalter war der Gotthardpass eine wichtige Nord-Südverbindung über die Alpen. Auf einer Strecke von von gut 31 km führt der Weg von Nord nach Süd über den Pass auf einer Höhe von 2.107m von Göschenen 1.102 m (Kanton Uri) nach Airolo auf 1.175 m im Kanton Tessin. Die eigentliche Passstraße beginnt bei Hospental und ist 13,2 km lang. Über zahlreiche Serpentinen geht es hinauf und anschließend wieder ins Tal. Bis kurz vor der Passhöhe folgt die Straße dem Verlauf des Flusses Reuss, der aus dem Lago di Lucendro austritt. Die Passhöhe stellt auch die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Rhein und Po dar. Die maximale Steigung beträgt 11,4%. Wintersperre ist in der Regel von November bis Mai.

Bei Göschenen verlässt man die Nationalstraße 2 und fährt in Richtung des Passes um dann bei Airolo wieder auf die N2 aufzufahren.
 
 


Am Lago della Piazza
 Eigene Erfahrungen:

Die Fahrten durch einen solch langen Tunnel, bei dem man den Gegenverkehr auch noch direkt neben sich hat, verursachen bei vielen ein mulmiges Gefühl und auch wir fahren nicht gerne durch solche Tunnel, auch wenn die Nutzung in der Regel problemlos sein sollte.

Aber wir wollten auch die Natur genießen, Zeit genug hatten wir zudem auch einplant. Was man nicht planen kann, ist das Wetter 
und das spielte bei unserer ersten Fahrt über den Pass nun mal so gar nicht mit. Es regnete schon, als wir im Rheinland losgefahren sind, und es sollte auch erst kurz vor Mailand aufhören.

Lago della Piazza

Dennoch entschieden wir uns über den Pass zu fahren. Das war dann aber gar nicht ohne. Denn je höher wir kamen, um so näher kamen wir den Wolken, die schließlich sogar den Boden erreichten. Das war kein Nebel mehr, das waren Wolken durch die wir gefahren sind. Daher haben wir auf der Passhöhe auch gar nicht angehalten, sondern sind durchgefahren, bis wir wieder im Tal angekommen sind. 


Rast auf der Passhöhe



Auf der Rückfahrt hatten wir strahlenden Sonnenschein, die Rast oben bescherte uns grandiose Ausblicke. Der Himmel war fast wolkenlos und strahlendblau, die Berge zu einem großen Teil frisch beschneit und auch die Fahrt ins Tal gewährte uns immer wieder tolle Panoramen auf die Bergwelt und hinunter ins Tal.

Es blühte und grünte an zahlreichen Stellen und die Luft war angenehm warm.







Auch bei einem weiteren Urlaub wählten wir auf der Hinfahrt den Weg über den Gotthard Pass. Da wir auf den Rückfahrt aus der Toscana und damit aus einer anderen Gegend in Italien kamen, führte uns der Weg dann weiter westlich über bzw. diesesmal durch den Sankt Bernhard, denn hier ging ein sehr starkes Gewitter nieder und das Tunnel durch den Großen Sankt Bernhard nicht so lang ist,  wie der Gotthardtunnel sind wir durch den Tunnel gefahren.






Fazit:  

Wir würden wieder den Weg über den Pass wählen. Nun gut auf der Hintour war es auf Grund der Wetterlage recht anstrengend. Aber auch wer durch den Tunnel fahren möchte, der kann Probleme bekommen. So wurde, als wir 2007 auf dem Weg über den Pass waren, der Tunnel komplett in beide Richtungen gesperrt, weil im Tunnel ein Auto eine Panne hatte. Der Verkehr staute sich sowohl von Süden nach Norden als auch von Norden nach Süden über viele Kilometer. Davon konnten wir uns ein Bild machen, als wir wieder auf der Nationalstraße Richtung Luzern unterwegs waren und die Gegenfahrspuren über eine Strecke von gefühlt 20 oder mehr Minuten komplett dicht war. Dann wirklich lieber über den Pass fahren, wobei man dann aufmerksam dem Verkehrsfunk sein Ohr schenken sollte um rechtzeitig abzufahren.




Fahrt auf der Passstraße Richtung Passhöhe
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Fahrt auf der Passstraße Richtung Passhöhe

Fahrt auf der Passstraße Richtung Passhöhe

Fahrt auf der Passstraße Richtung Passhöhe

Blick von der Passhöhe

Blick von der Passhöhe

Auf der Fahrt in Tal
 
Auf der Fahrt ins Tal


 

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1 Kommentar:

  1. Danke für deine Eindrücke. Da ich Ferienhäuser in Sardinien vermittle, werde ich öfter mal gefragt, wie man am besten nach Italien fährt, werde ich deinen Beitrag in meinen Blog integrieren, bzw. verlinken. https://www.o-solemio.de/faehre-nach-sardinien/
    Weiterhin gute Fahrt und alles Gute!
    Sigrid von www.o-solemio.de

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