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Ricarda Wilhlem - Lockdown unter Segeln

 


„Lockdown unter Segeln - Covid 2020“  
Reise mit mir! Band 8 
 
 
Covid 2020: Lockdown unter Segeln (Reise mit mir!) von [Ricarda Wilhelm]Diese Reisegeschichte dokumentiert im Tagebuchformat und erzählt authentisch das Leben zweier Segler, die im März 2020 aufgrund der Grenzschließungen in der Karibik stecken bleiben. 
 
Wie gehen sie mit den unerwarteten Einschränkungen um und welche Gedanken bestimmen ihren Alltag auf dem Boot, weit weg von zu Hause? Welche Hindernisse umschifft das Paar? Wie ändern sich in nur wenigen Monaten Ansichten und Einstellungen? Warum lebt es sich im Paradies nicht immer paradiesisch? Was wird aus einer geplanten Reise, wenn man nicht mehr reisen darf? 
 
Jeder erlebt den Beginn der Covid-19-Pandemie auf seine Weise. Der Leser darf sich auf ein Zeitzeugnis mit überraschenden Situationen, schwierigen Entscheidungen, Anpassungsversuchen, respektvollen Grenzüberschreitungen und dem alltäglichen Leben an Bord freuen.

 




 
Reise mit mir!

Lass dich in ein fernes Land entführen! Diese Reisebeschreibungen sollen dich mit auf die Reise nehmen. Ich habe das große Glück im Moment reisen zu dürfen, andere Länder zu sehen, Kulturen zu erleben, Landschaften zu entdecken. Was ich gesehen habe und dabei ganz persönlich empfand, steht in diesen Büchern. Geschrieben habe ich es insbesondere für all die, die arbeiten müssen, aus anderen Gründen nicht reisen können oder einfach lieber zu Hause bleiben. Ich hoffe, dass meine Worte in deinem Kopf Bilder entstehen lassen, während du gemütlich auf dem Sofa sitzt oder liegst und mein Buch liest, in ein fernes Land geführt wirst. Wenn du beim Lesen Freude hast und dich einige Zeit später fragst: „Habe ich das gelesen oder einen Film gesehen?“, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Erst einmal wünsche ich viel Spaß beim Lesen.

 
 

Schnipsel

25.03.2020 Der Fischer ist wieder da - eine grausame Erfahrung

Routine besiegt die Einsamkeit in unserer riesigen Quarantäne-Lagune. Wir beschäftigen uns mit den Nachrichten aus aller Welt. Ich schreibe halbtags am Aida-Buch. Stefan repariert am Boot. Nachmittags schwimme ich zur Insel, unternehme eine komplette Rundwanderung und schwimme zurück. Das hält fit und strukturiert die Einsamkeit. Und dann kommt plötzlich alles ganz anders.

Heute vormittag sehen wir doch tatsächlich das Fischerboot wieder und Stefan gelingt es auch, den Mann herbei zu winken. Wieder ist der Fischer sehr freundlich und packt großzügig für uns ein. Wieder will er unser Geld nicht annehmen und lässt sich dann doch überreden. Erneut schuppe ich Fische und muss danach erst einmal ein Bad nehmen.

In der Tüte zappeln aber auch drei wunderschön gemusterte Krabben. Nach dem ersten Schreck sichern wir sie im Waschzuber. Dann setze ich sie für ein Fotoshooting ins Dingi. So können sie nicht aus Versehen übers Deck laufen. Hätten wir sie nur gleich wieder ins Wasser gesetzt!

 

Anfangs war ich noch neugierig, wenn auch ein wenig ängstlich. Stefan überwindet seinen Widerstand, weil er sich wahrscheinlich auch auf ein Gourmet-Essen freut. Immer wieder schaut er nach unseren Haustieren, ob sie sich auch nicht selbständig machen. Aber bereits im Laufe des Tages werden die so eindrucksvollen Tiere immer lethargischer. Ein Ausschlusskriterium für diese Art von Nahrung ist unseres Erachtens die Tatsache, dass man die so gut gepanzerten Krabben nicht sofort töten kann, um ihnen ein langes Leiden zu ersparen. Aber noch denke ich: „Sei nicht zimperlich! Wer in der Wildnis überleben will, muss auch so etwas kochen können.“ Also recherchiert Stefan. Das ist mit Internet heutzutage ja sehr einfach. Und auch die Zubereitung ist nicht schwer. Sie kommen gut gewaschen in kochendes Salzwasser und wenn sie orange sind, können sie abgeschreckt auf den Tisch.

So weit so gut! Beim Filetieren der farbenfroh schillernden Goldmakrele musste ich meine Emotionen ja auch schon ausblenden. Ich koche die Krabben also zum Abendessen. Fragt nicht nach dem Gefühl, wenn man sie in das brodelnde Wasser fallen lässt! Dazu gibt es Süßkartoffeln, Kartoffeln und Chu Chu. Ein leckeres Currydressing aus Cremé Fraiche mit Gewürzen und ein Rosé machen das Dinner for two perfekt. 

 

Weit gefehlt, diese Schalentieren sind kaum zu knacken und ist man dann doch erfolgreich, versteckt sich so wenig Fleisch im Inneren, dass man weder richtig zum Essen kommt, noch satt wird. Eher gewinnt Mutter Natur, die solche Kreaturen schafft, an Respekt. Das schlechte Gewissen nagt mehr und mehr, weil sich die Tötung dieser schönen Tiere für das bisschen Fleisch nicht lohnt. Auch wenn es sehr gut schmeckt, steht es in keinem Verhältnis. Für uns sind Krabben ab jetzt tabu. Wir schauen sie uns lieber, auf dem Meeresboden krabbelnd, beim Schnorcheln an.

 

........ 


Uns erreicht ein Post von einem befreundeten Seglerpaar, das sich derzeit auf Gran Canaria in Las Palmas befindet. Während Regine und Norman Anfang März mit den Einheimischen und anderen Touristen ausgelassen den Karneval feiern, die Insel erkunden und ihre Reise in vollen Zügen genießen, trifft sie am 15. März ebenfalls der spanische Lockdown inklusive Ausgangssperre. Während sie sich vorher mit den üblichen Problemen eines Seglers auseinandersetzen, Reparatur des Navigationsgerätes und Bestellung dafür notwendiger Ersatzteile, überlegt man nun, wie die plötzliche Gefangenschaft sinnvoll genutzt werden kann. Die Idee, einen Spanischkurs zu besuchen, scheitert am fehlenden Angebot. Also wird eine neue Sprayhood für das Boot genäht, was einige Tage in Anspruch nimmt. Dies macht Spaß und das Ergebnis stimmt fröhlich.

Auch die beiden erhalten Nachrichten von Familie, Freunden und über die sozialen Netzwerke aus der ganzen Welt. Im Vergleich dazu empfinden sie ihre Situation in der Marina als besonders komfortabel. Die Wege zum Supermarkt, zu den Toiletten und Duschen werden als positiv wahrgenommen, da man auf dem Boot ja nicht so viel spazieren kann. Beide sind gesund und dankbar.


..........


"ZEHN KLEINE IGNORANTEN"

Ein kleiner Ignorant, der war nicht gern allein,

da lud er alle Kumpel zur Corona-Party ein.

Zehn Ignoranten grillten an im Park,

für Neune wars ein geiler Tag,

der Zehnte hustet stark.

Neun Ignoranten, die Masken halfen nicht,

Achten geht es prima,

der Neunte ging ins Licht.

Acht Ignoranten besuchen Omilein,

Der Achte brachte Kuchen

und Viren mit herein.

Sieben Ignoranten shoppen dicht an dicht,

Sechse komm' gesund heraus,

der Siebte schafft es nicht.

Sechs Ignoranten, am Spielplatz hart gechillt,

Fünf von ihnen gehen nach Haus,

den sechsten hat's gekillt.

Fünf Ignoranten hamstern Klopapier,

geholfen hat es ihnen nicht,

da waren's nur noch vier.

Vier Ignoranten wuschen nicht die Hände,

Dreien ist nicht viel passiert,

doch war's des Vierten Ende.

Drei Ignoranten, ein Haarschnitt muss jetzt sein,

Zweie sehen stylisch aus,

der Dritte der ging ein.

Zwei Ignoranten fühl'n sich fit und stark,

Der eine der lag richtig,

der andre liegt im Sarg.

Ein kleiner Ignorant, ist wieder all alone,

Mach Du es bitte besser

und #staythefuckathome.“

von Eva Kaufmann



Zur Autorin Ricarda Wilhelm:

Angefangen hat alles bereits 1970, als ich ein halbes Jahr alt war. Meine Eltern lebten in Templin, packten mich in ein Paddelboot und gingen mit mir auf Reisen. Nach einer glücklichen Kindheit mit vielen Wanderpaddeltouren in der DDR, Polen und der Tschechoslowakei, durfte ich 1989, fast 20 Jahre alt, mit meiner Freundin die große sagenumwobene Donautour mitmachen, jedoch nur von Bratislava bis Budapest. Mehr war noch nicht erlaubt. Aber das sollte sich bald ändern. Es folgten Familiengründung und Arbeit in Rostock. Meine eigene Tochter steckte ebenso im Jahr nach ihrer Geburt gut verpackt im Paddelboot und wurde damit groß. Wir paddelten in Schweden, Norwegen, Polen und besonders gern auf der Mecklenburger Seenplatte. Später lernten wir Segeln, Windsurfen und Kiten. Das Wasser zog mich schon immer magisch an. Familie und Arbeit ließen jedoch immer weniger Spielraum für Reisen. Nach sechs Jahren als Lehrerin in einer Hauptschule, übernahm ich die Schulleitung einer staatlichen reformpädagogischen Grundschule. Sieben Jahre später gründete ich mit meinem Partner und Reisebegleiter eine eigene private Schule, die UNIVERSITAS in Rostock, die bereits mit der Vorschule beginnt und bis zum Abitur führt. Das war die größte Herausforderung meines Lebens. 13 Jahre führten wir sie durch jeden Sturm und konnten das Unternehmen dann erfolgreich in die Hände einer größeren Rostocker Stiftung abgeben.
 
Nun holen wir das Reisen nach. Natürlich hauptsächlich auf dem Wasser, denn wir wohnen auf einem Boot, haben alles andere verkauft und segelten aus der Ostsee, über die Nordsee in den Atlantik und wollen in die weite Welt. So verschlug es uns im Winter bereits auf die AIDA und als Rucksacktouristen nach Kambodscha und Laos. Inzwischen haben wir mit unserem Zuhause  den Atlantik überquert, karibisches Flair geschnuppert und sind dabei im Corona-Lockdown gestrandet. Die Reise wurde nicht abgebrochen. Das Leben auf dem Boot geht weiter. Erst mit Segelverbot in einer einsamen Bucht, dann nach den sich eröffnenden Möglichkeiten. Wir tourten sechs Wochen durch Amerika und fünf Wochen durch Mexiko, nicht mit dem Boot, sondern im Mietwagen.
 
Mit dem Erleben einer Ayurvedakur in einem indischen Krankenhaus begann meine professionelle Schreiberei. Tagebücher habe ich ja schon immer geschrieben, aber die waren ja nur für mich. Nun möchte ich mir unbekannte Leser an meinen Erlebnissen teilhaben lassen, sie mit auf die Reise nehmen. Wenn es mir gelingt mit meinen Worten Bilder im Kopf entstehen zu lassem, hat sich das Aufschreiben dieser Reisegeschichten für mich gelohnt.


Zum vergrößern die Fotos einfach anklicken!
 
 

Noch mehr Bücher von Ricarda Wilhelm

 


Bücher, Bücher, Bücher

 

 

 

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Ricarda Wilhelm - AIDA Muss das sein?

AIDA Muss das sein?

von Ricarda Wilhelm

 

Klappentext

Wie kommt eine Seglerin, die bisher ausschließlich Individualreisen bevorzugt, auf ein Kreuzfahrtschiff? Warum werden es gleich fünf Wochen? Was erlebt sie auf dieser, für viele so beliebten Art des Reisens? Was ist dran, am Kreuzfahrtmythos? Diese Reiseerzählung beginnt mit dem ersten Gedanken, umfasst Orts- und Situationsbeschreibungen, Erlebniserzählungen, Informationen und die ganz persönliche Sicht der Autorin. Reist mit ihr auf einem schwimmenden Hotel vom Orient bis nach Südostasien!
 

Taucht in unterschiedliche Kulturen ein und erlebt eine spannende Reise, ohne Koffer packen, Visa beschaffen und auf kalten Flughäfen herumhängen zu müssen. Bummelt ein kleines Stück durch die Welt, ganz bequem vom Sofa aus.

 

 


Schnipsel 

Deutsche Dienstleistungsfreundlichkeit schlägt uns im klimatisierten Terminal entgegen. Überall wuseln aufgedrehte, sehr junge Mitarbeiter der AIDA herum, empfangen uns überschwänglich, sammeln unsere Pässe ein und wollen bereits jetzt unser Visum für Sri Lanka haben. Damit können wir dienen. Nach denen für Kambodscha und Vietnam wird nicht gefragt. Das kommt bestimmt noch. Jedenfalls sieht alles so aus, als ob wir mitfahren dürfen, man sich auf uns als Gäste freut und wir eine wundervolle Reise genießen werden. Das Vietnamvisum wird ja auch erst auf dem zweiten Tourabschnitt fällig. Den hat hier noch keiner auf dem Schirm. Also werden wir schlimmstenfalls die zweite Reise nicht antreten dürfen. Das werden wir zu gegebener Zeit sehen.
 

Unsere Meerblickkabine auf Deck vier ist klein aber fein. Alles ist sauber und wir haben nicht nur ein eigenes Bad, auch für eine Dusche hat man Platz gefunden. Sogar ein kleiner Sessel am Kabinenfenster und ein Schreibtisch gleich neben dem Kleiderschrank ergänzen die Einrichtung. Ausreichend Platz in den Schränken, inklusive einem Safe, sind vorhanden. Nur hat der Innenarchitekt wohl keine Frau zu Hause. Denn wenn nicht einmal Kleider, die mir bis zum Knie reichen, frei hängen können, weiß er nicht was wir Weiber benötigen. Die Oberhemden von Stefan passen natürlich prima rein und so bin ich froh, dass meine Kleider, in der Regel knitterfrei, nicht unbedingt einen Bügel benötigen und damit sehr reisefreundlich sind.

Der Hunger meldet sich und so erleben wir zum ersten Mal das überaus reichhaltige Buffet auf dem Schiff, dass in der Regel gleichzeitig in drei Restaurants angeboten wird. Nach der langen Fahrt schlagen wir dann auch richtig zu, denn das Angebot ist nicht nur vielseitig, so dass man sich kaum entscheiden kann, sondern auch sehr lecker.
 

Eine erste Lektion in Sachen Pauschalreisen lerne ich sofort bei diesem Abendessen. Wir gehen in eines der großen Buffet-Restaurants, suchen uns einen Tisch aus und sind schon gespannt, was man hier so auftischt. Da dieser Innenraum, der sich am Heck über die gesamte Rumpfbreite zieht, kein großer Saal ist, sondern durch, mit Köstlichkeiten überladene Tresen, Raumteiler und kleinere Wirtschaftsräume in viele Bereiche aufgeteilt ist, müssen wir uns erst einmal orientieren. Hier stehen große runde Tische, an denen 8 bis 10 Personen Platz finden, aber auch kleinere mit 2 bis 6 Stühlen. Uns sagt ein Zweipersonentisch zu. Nun wollen wir die Angebote sichten und sehen, ob für uns etwas dabei ist. Ich konzentriere mich auf all die Auslagen hinter den vielen anderen Gästen. Hier ist eine Eistheke, da gibt es die Desserts. Ein Tresen ist ausschließlich für die Getränke vorgesehen, hinter einem anderen werden Eierkuchen gebacken. Dort hinten steht ein großes Regal mit so vielen verschiedenen Brotsorten, dass sich so mancher Bäcker wohl ein bisschen armselig vorkommen muss, wenn er das hier sieht. 
 

Direkt vor der Küche finde ich die warmen Speisen. Kartoffeln, Nudeln, Reis, die unterschiedlichsten Fisch- und Fleischsorten. Alles dampft in diesen wohlbekannten Edelstahlschalen, die von unten mit offenen kleinen Feuertöpfen oder großen Heißwasserbecken beheizt werden. Sieht lecker aus. Es ist so viel, dass man sich entscheiden muss. Ich werde gar nicht alles kosten können, selbst wenn ich von jedem nur ein kleines Stückchen nähme. Deshalb schaue ich mir in Ruhe alles genau an, auch wenn ich aufgrund der vielen Rücken nicht die beste Sicht genieße. Nach zwei Rundgängen entscheide ich mich, gehe zu einer dieser Schalen, will mir ein kleines Stückchen Filet auf meinen Teller legen und werde rüde aus meiner entspannten Trance gerissen. 

„Sie müssen sich hinten anstellen!“, mault jemand lautstark und herrisch hinter mir. Ganz verwirrt schaue ich mich um. Auf die anderen Gäste habe ich gar nicht so genau geachtet. Aber der strenge Mann neben mir regt sich so auf, dass ich meinen Focus ganz auf ihn richte, um erst einmal zu realisieren, was ihn überhaupt stört. Dann stelle ich fest, dass ich der Grund seines Ärgers bin. Die Menschen, die hier am Buffet stehen, löffeln und gabeln sich zwar alle reichlich auf die Teller, aber wohl der Reihe nach. Man muss also ganz ans Ende der Theke und Schritt für Schritt an all den Angeboten vorbei gehen, bis man endlich an die eine Schale kommt, die einem zuspricht. Einfach so an einem x-beliebigen Angebot auf eine Lücke zu warten, ist nicht erlaubt. 

Das ist wohl eine mir unbekannte Pauschaltourismusregel für Buffet-Restaurants. „Wo ist hier eigentlich das Ende?“ Ich beobachte den menschlichen Tausendfüßler genauer und finde es. Irgendwann habe ich dann auch etwas auf dem Teller und schwelge in zartem Fleisch, frischem Gemüse und leckerer Soße. Trotz des Trubels um uns herum, können wir das Dinner for two genießen. Dann koste ich noch von diesem und jenem. Zum Abschluss dürfen es auch zwei Desserts sein. Stefan schlägt auch ordentlich zu. Wir sind dann so genudelt, dass nur noch deutlich verlangsamte Bewegungen möglich sind.
 
 
 
 
 
 
 
 
Zur Autorin Ricarda Wilhelm
 

Angefangen hat alles bereits 1970, als ich ein halbes Jahr alt war. Meine Eltern lebten in Templin, packten mich in ein Paddelboot und gingen mit mir auf Reisen. Nach einer glücklichen Kindheit mit vielen Wanderpaddeltouren in der DDR, Polen und der Tschechoslowakei, durfte ich 1989, fast 20 Jahre alt, mit meiner Freundin die große sagenumwobene Donautour mitmachen, jedoch nur von Bratislava bis Budapest. Mehr war noch nicht erlaubt. Aber das sollte sich bald ändern. Es folgten Familiengründung und Arbeit in Rostock. Meine eigene Tochter steckte ebenso im Jahr nach ihrer Geburt gut verpackt im Paddelboot und wurde damit groß. Wir paddelten in Schweden, Norwegen, Polen und besonders gern auf der Mecklenburger Seenplatte. Später lernten wir Segeln, Windsurfen und Kiten. Das Wasser zog mich schon immer magisch an. Familie und Arbeit ließen jedoch immer weniger Spielraum für Reisen. Nach sechs Jahren als Lehrerin in einer Hauptschule, übernahm ich die Schulleitung einer staatlichen reformpädagogischen Grundschule. Sieben Jahre später gründete ich mit meinem Partner und Reisebegleiter eine eigene private Schule, die UNIVERSITAS in Rostock, die bereits mit der Vorschule beginnt und bis zum Abitur führt. Das war die größte Herausforderung meines Lebens. 13 Jahre führten wir sie durch jeden Sturm und konnten das Unternehmen dann erfolgreich in die Hände einer größeren Rostocker Stiftung abgeben. 
 
Nun holen wir das Reisen nach.
Natürlich hauptsächlich auf dem Wasser, denn wir wohnen auf einem Boot, haben alles andere verkauft und segelten aus der Ostsee, über die Nordsee in den Atlantik und wollen in die weite Welt. So verschlug es uns im Winter bereits auf die AIDA und als Rucksacktouristen nach Kambodscha und Laos. Inzwischen haben wir mit unserem Zuhause  den Atlantik überquert, karibisches Flair geschnuppert und sind dabei im Corona-Lockdown gestrandet. Die Reise wurde nicht abgebrochen. Das Leben auf dem Boot geht weiter. Erst mit Segelverbot in einer einsamen Bucht, dann nach den sich eröffnenden Möglichkeiten. Wir tourten sechs Wochen durch Amerika und fünf Wochen durch Mexiko, nicht mit dem Boot, sondern im Mietwagen. 
 
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Praktische Haken für die Kabinenwand um Kleidungsstücke, Handtücher und was sonst nochaufzuhängen 


 
 
 
 
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