Calabria é meravigliosa
Bei einem unserer Ausflüge, den wir gemacht haben, buchten wir an der Rezeption unseres Hotels eine Schiffstour vom Hafen in Tropea zum Stromboli. Zuerst fuhren wir mit dem Bus nach Tropea
und zum dortigen Hafen. Mit dem Schiff ging es dann um kurz nach 14:00
los. Dass wir erst am Nachmittag starteten hatte einen guten Grund, denn
die Fahrt ging zur Insel Stromboli, wo wir nach ungefähr 2 Stunden ankamen.
Auf
der Isola della Stromboli sind wir dann zuerst zum links vom Anleger
(vom Meer aus gesehen) gelegenen Strand gegangen. Die Besonderheit
dieses Strandes ist der dunkle, ja eigentlich schon schwarz zu nennende
Sandstrand.
Je näher wir der Insel kamen um so mehr wurde deutlich, wie steil sich die kleine Insel aus dem Thyrrenischen Meer erhebt. Die
Höhe der nahezu
kegelförmigen Insel wird unterschiedlich angegeben. Mal ist vorn 926
Metern, mal von 918 Metern und ein anderes Mal von 968 Metern die Rede.
Wenn man allerdings vom Meeresgrund misst, dann beträgt die Höhe
ungefähr 3000 Meter. Für diese doch nicht unbeträchtliche Höhe beträgt
die Fläche der Insel lediglich 12,6 Quadratkilometer.
Stromboli ist aber nicht nur der Name der Insel und des Hauptortes,
sondern auch der des Vulkans. Bei ihm handelt es sich um eine Strato- bzw.
Schichtvulkan, der zu den aktivsten auf der Erde zählt. Die Insel gehört
zusammen mit den Nachbarinseln Lipari, Salina, Vulcano, Panarea, Alicudi und Filicudi zu den Liparischen- oder Äolischen Inseln.
2001 lebten auf Stromboli 572 Einwohner, davon 542 in den inzwischen zusammengewachsenen Ortschaften Scari,
San Vincenzo, Ficogrande, Piscità und San Bartolomeo. Heute spricht man
meistens nur vom Ort Stromboli. Stromboli wird per Schiff von Sizilien
(Messina und Milazzo) und von Neapel aus angefahren. Im Sommer fahren
auch Schiffe von Tropea nach Stromboli. Dabei handelt es sich meist um
Ausflugsboote, die die Touristen zum "Vulkan-Sightseeing" bringen.
Ginostra,
ein Fischerdorf liegt sehr abgelegen und wird nur selten von Touristen
besucht. Lediglich 30 Menschen leben ständig dort. Der Ort ist
lediglich mit Schiffen oder Tragflügelbooten erreichbar. In beiden
Orten gibt es keinen Autoverkehr. Während es in Ginostra lediglich enge
Fußwege gibt, dürfen auch in Stromboli nur Elektrominitransporter und
motorisierte Dreiräder fahren, die der Versorgung dienen. Zudem dürfen
dort auch die Motorroller der Bevölkerung fahren.
Die Insel hat auch einige sehr schöne Strände mit dunkelm, ja geradezu leuchtend schwarzen Sandstränden.
An
der Nordwestseite liegt die „Sciara
del Fuoco“ („Feuerrutsche“), und an deren oberem Ende befinden sich die
Krater des Vulkan, dessen Lava über diese Feuerrutsche oft bis ins Meer
hinab
fließt. Trotz der unzähligen Touristen und Forscher, die den regelmäßig
Vulkan
besuchen, hat sich die Insel noch sehr viel von ihrer Ursprünglichkeit
erhalten können. Und wer von Ginostra nach Stromboli
möchte, der muss das Boot nehmen, wenn er nicht quer über die Insel
wandern, bzw. klettern will. Und das geht dann im Grunde genommen nur, indem
man den Vulkan übersteigt. Auch Straßenbeleuchtung sucht man auf der Insel vergebens. Die Liparischen Inseln zu denen Stromboli ja gehört, wurden von der Unesco im Jahr 2000 auf die Liste des
Welterbes gesetzt.
Der Vulkan Stromboli, der aktivste
Vulkan Europas bricht meist mehrmals in der Stunde aus, was besonders in
der Nacht ein einmaliges Erlebnis ist. Und genau wegen dieser Ausbrüche
kommen die meisten Touristen auch hierher. Da dies besonders in der
Nacht äußerst spektakulär ist, bucht man "Stromboli al notte". Es ist
wirklich beeindruckend, das von dem Vulkan ausgestoßene Feuer vor dem
dunkeln Nachthimmel zu sehen. Feuer und Rauch stößt der Stromboli
mehrfach in der Stunde aus. Die Schiffe fahren aufs Meer hinaus und der
Tourist kann dann von Norden aus die Ausbrüche aus den drei Kratern zu
beobachten. Dann erfolgt, wie auf Kommando, ein vielstimmiges aaaah und
oooooh. Und oben von oberhalb der Krater sieht man Blitzlichter
aufleuchten. Denn vom Ort Stromboli aus werden auch Besteigungen des
Vulkans unternommen, die allerdings sehr anstrengend sind und sicherlich
teilweise Hochgebirgstouren nicht unähnlich sind. Es ist verboten sie
ohne Führer zu unternehmen. Im Übrigen überwachen die örtlichen Behörden
den Vulkan sehr genau und deren Anweisungen ist unbedingt Folge zu
leisten.
Sowohl der Auf- als auch der Abstieg dauern jeweils 3
Stunden, gute Kondition vorausgesetzt. Die Ausrüstung, mitsamt Helm gibt
es vor Ort. Da die Ausbrüche meist klein sind, besteht wenig
Gefahr, die letzten größeren Ausbrüche liegen ein paar Jahre zurück.
Damals brachten sie aber auch Tod und Zerstörung mit sich, was sogar zu
einer zeitweisen Evakuierung der Insel führte. Von 2002 bis 2007 gab es
immer wieder größere Ausbrüche. Lava und Geröll floßen bis ins Meer und
lösten auch Flutwellen aus, damals wurden auch Häuser zerstört. Seitdem
die Aktivität seit dem Sommer 2007 wieder ein Normalmaß erreicht hat, ist die Besteigung wieder möglich.
Obwohl die meisten Touristen ja nur
stundenweise auf der Insel weilen, gibt es einige
Übernachtungsmöglichkeiten, wie das Hotel Ossidiana Stromboli, welches
im unteren Teil von Stromboli, direkt an der Promenade und überhalb des
Meeres liegt. Außerdem gibt es Pensionen und Privatquatiere. Camping ist auf der gesamten Insel nicht gestattet.
Der
Hafen von Stromboli liegt
im Ortsteil Scari. Hier wurde eine Mole errichtet, denn einen
natürlichen
Hafen gibt es auf der Insel nicht. Mehr als 2 oder 3 Ausflugschiffe oder
Fähren können aber nicht zugleich hier festmachen. Daher ist es
erforderlich, dass sie, wenn die Touristen ausgestiegen sind, wieder
aufs Meer hinausfahren um dort zu ankern und zu warten, bis sie die
Touristen wieder abholen. Besonders dann ist es am und auf dem Steg
recht voll, denn alle Boote wollen ja bei Anbruch der Dunkelheit los,
damit die Touristen das Spektakel der Ausbrüche vom sichernen Boot auf
dem Meer sehen können.
Der Hafen von Stromboli liegt
Ortsteil Scari. Hier wurde eine Mole errichtet, denn einen natürlichen
Hafen gibt es auf der Insel nicht. Mehr als 2 oder 3 Ausflugschiffe oder
Fähren können aber nicht zugleich hier festmachen. Daher ist es
erforderlich, dass sie, wenn die Touristen ausgestiegen sind, wieder
aufs Meer hinausfahren um dort zu ankern und zu warten, bis sie die
Touristen wieder abholen. Besonders dann ist es am und auf dem Steg
recht voll, denn alle Boote wollen ja bei Anbruch der Dunkelheit los um
das Spektakel der Ausbrüche vom Meer aus zu sehen.
Links vom Anleger
befindet sich der schwarze Strand von Stromboli Ort, links liegen auf
dem Meer die Fischerboote, Segelboote und Yachten auf Reede und links
oberhalb liegt der Ort Stromboli. Nur wenige Gebäude befindet sich auf
Meereshöhe.
Während wir auf Stromboli waren kam
ich mir im Ort auf der Promenade, die auch am erwähnten Hotel Ossidiana
vorbeiführt, teilweise vor, wie in einem Wallfahrtsort, so voll war es.
Wer
den weiteren Weg, sozusagen außen herum wählt, bleibt immer oberhalb
des Meeres, hat einen tollen Ausblick auf selbiges, die Boote und
nachdem man die nördliche Spitze umrundet hat, auf den Strombolicchio,
einen vor der Küste stehenden Felsblock mit einem Leuchtturm darauf.
Es
geht dabei fast ständig bergan und wenn man dann oben, im Ort angekommen
ist, steht man fast auch schon auf dem Hauptplatz von Stromboli mit der
Chiesa San Vincenzo.
Die Kirche San Vincenzo selbst ist
relativ unspektakulär. Die Kirche ist gelb verputzt und hat an der Front
zum Hauptplatz 3 Eingangstüren und einen schmalen Glockenturm mit einer
spitzen, dreieckigen Turmhaube.
Im Inneren ist die Kirche hell,
meist weiß verputz mit einigen Ornamenten. Das Deckengemälde in der
Kuppel über dem Altar wirkt wie ein Altaraufsatz.
Interessant
ist noch die Türe die sich im mitteleren Eingang befindet. Sie ist
komplett aus mosikartigem Glas zusammengesetzt. Die dreischiffige
Kirche hat nur im Hauptschiff Kirchenbänke, die durch einen Mittelgang
getrennt sind. In den beiden Nebenschiffen, rechts und links vom
Mittelgang befinden sich keine Bänke, dafür aber etliche Seitenaltäre. Durch
unter der Decke anbrachte Fenster fällt viel Licht in das Mittelschiff
sodass es hier recht hell, fast schon lichtdurchflutetet wirkt. Die
Seitenschiffe dagegen sind recht dunkel.
Fast
im Schatten der Kirche liegt das rosa gestrichene Haus in welchem
Ingrid Bergmann und Roberto Rosselini lebten und (sich) liebten, als
hier 1949 auf Stromboli der Film Terra di Dio (Die Erde Gottes) mit
Ingrid Bergmann in der Hauptrolle und Rossellini, der Regie führte.
Heute ist der Film aber eigentlich nur noch unter dem Namen Stromboli
bekannt. Als der Film gedreht wurde, gab es auf der Insel noch in keinem
Haus fließendes Wasser.
San Vinzenzo ist auch der größte Ortsteil von
Stromboli und quasi um die Kirche herum gebaut.
Vor der Kirche befindet sich auch
der Hauptplatz der Insel, mit einer Panaoramterrasse, hier versammeln
sich alle, Einheimische und Touristen, hier treffen sich auch die, die
den Vulkan besteigen wollen. Unweit der Kirche befindet sich auch das
Haus in dem Ingrid Bergmann und Roberto Rosselin lebten (und sich liebten?)
während sie auf der Insel den Film Stromboli drehten.
Weiterhin
gibt es im Ort einige Souvenirläden, Geschäfte und Restaurants, die
teilweise spektakuläre Ausblicke auf den Vulkan oder das Meer bieten.
Die Preise sind allgemein etwas höher als auf dem Festland, Inselpreise
eben.
Vor der Nordostküste der Insel
Stromboli liegt die kleine Insel Strombolicchio. Strombolicchio ist
sizilianisch und frei übersetzt so viel wie kleiner Stromboli.
Eigentlich kann man Strombolicchio auch gar nicht als Insel, ja nicht
einmal als Inselchen bezeichnen. Denn Strombolicchio ist nicht viel mehr
als ein Felsbrocken, der 1,5 km von Stromboli entfernt im Meer liegt.
Geologisch
gesehen handelt es sich bei dem Felsbrocken um die Schlotfüllung eines
Vulkans. Er ist 131 m lang und 52 m breit. Seine Höhe betrug ursprünglich
52 m.
Heute dient er als Standort für einen Leuchtturm. Der über eine
in den Fels gehauene Treppe erreichbar ist. Beim Bau des Leuchtturms
wurde der Fels gekappt und ist seitdem noch 49m hoch.
Man schätzt,
dass der Felsblock schon seit der Zeit der Entstehung der Liparischen
Inseln vor 200.000 Jahren durch einen gigantischen Vulkanausbruch
entstanden ist. Manche Forscher glauben, dass es sich um den ältesten Vulkan der gesamten Inselgruppe handelt.
Man soll
den Fels auch besteigen können, aber andere Quellen besagen, dass es
nur für das Militär zugänglich ist und so dient er wohl den meisten
Touristen die nach Stromboli kommen ausschließlich als Fotomotiv. Als
solches aber ist er wirklich sehenswert. Vor allen Dingen, wenn er
während des Sonnenuntergang in nahezu unwirkliches Licht getaucht ist.
Der dunkle Fels, der rötliche Horizont und das immer dunkler werde Meer
bilden dabei besonders reizvolle Kontraste.
Sehenswert und bekannt ist außerdem eine
markante Felsformation auf seiner Spitze, die wegen ihrer Form sehr
treffend Pferdekopf genannt wird.
Die beste Sicht auf den Felsen hat
man von der Piazza San Vincenzo mit der gleichnamigen Kirche vom Ort
Stromboli aus. Besonders reizvoll ist es aber dann, wenn die Boote am
Abend auslaufen zu "Stromboli al notte". Meist umrunden die Boote dann
den Fels, bevor sie vor der Küste von Stromboli kreuzen um den Touristen
das einmalige Spektakel der Ausbrüche zu bieten.
Bei dieser
Umrundung kann man den Fels immer wieder aus einer anderen Perspektive
sehen und hat dann oft auch im Westen die untergehende Sonne, den noch
rotleuchtenden Horizont und damit wirklich tolle Fotomotive. Im Süden
liegt dann die Insel Stromboli mit dem Vulkan mit seinen Feuerfontänen,
ein nicht minder reizvolles Motiv.
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